THE
STRAIT GUYS
Rick Minnich - Autor/Regisseur
Rick Minnich ist ein amerikanischer unabhängiger Filmemacher mit
Wohnsitz in Berlin.
Er hat einen B.A. in Englisch von der Columbia University und einen MFA-Abschluss
in
Filmregie von der Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf" in
Deutschland. Rick
Minnich schreibt, inszeniert und produziert seit 1993 Kurz- und Langfilme
unter seinen
Labels Rickfilms und Our Man in Berlin und in Zusammenarbeit mit verschiedenen
deutschen Sendern, Filmfonds und Produktionsfirmen.
Zu seinen preisgekrönten
Filmen gehören:
HEAVEN ON EARTH (50 min., 2001, IDFA, Fipa d'Or
Biarritz)
HOMEMADE HILLBILLY JAM (80 min, 2005, Premiere bei HotDocs, closing night
film
True/False 2006, Verleih: First Run Features)
FORGETTING DAD (84 min, 2008, Premiere: IDFA - Special Jury Award, True/False,
Full Frame, Hot Docs, Grand Jury Prize beim GZ DOC in Guangzhou, China,
nominiert
für den Deutschen Filmpreis)
THE BOMB HUNTERS (52 min., 2015)
Derzeit arbeitet er an den Dokumentarfilmen
THE PRESIDENTS´ TAILOR (über den
Holocaust-Überlebenden und Präsidentenschneider Martin Greenfield)
und THE BIG
THAW (über auftauenden Permafrost in der Arktis).
Statement des Regisseurs
Ich bin ein Kind des Kalten Krieges.
Meine Einstellung zur Weltpolitik ist stark von meinen
Erfahrungen geprägt, als ich während der Reagan-Ära
in Kalifornien aufwuchs. Es war eine
Zeit, in der unser Hardliner-Präsident mit seiner exzessiven nuklearen
Aufrüstung und seiner
scharfen antisowjetischen Haltung drohte, unseren Planeten in die Luft
zu jagen. Aber es war
auch die Zeit, in der ein freundlicher sowjetischer Herr namens Mikael
Gorbatschow die
politische Bühne betrat und mich dazu brachte, genauer darüber
nachzudenken, wer unser
vermeintlicher Feind wirklich war. Dies war der Beginn meiner Faszination
für Russland und
die UdSSR, die bis heute anhält. Es war auch die Zeit, in der
ich zum ersten Mal erkannte,
dass die USA und die UdSSR nicht nur Gegner, sondern auch Nachbarn
sind - weit oben im
Norden an der Beringstraße. Ich hatte das Gefühl, dass wir
irgendwie zusammengehörten,
obwohl unsere Präsidenten uns auseinander trieben.
Nach einem kurzen friedlichen Zwischenspiel, das uns groß angelegte
gemeinsame
Unternehmungen wie die Internationale Raumstation ISS bescherte, fallen
wir nun wieder in
unsere alten Muster des Kalten Krieges zurück, wobei die Spannungen
zwischen den USA
und Russland infolge des russischen Militärkonflikts mit der Ukraine
größer denn je sind. Vor
diesem Hintergrund hat Georges Vision, unsere Länder durch den
längsten Eisenbahntunnel
der Welt zu verbinden, von der ich mich vor mehr als zwei Jahrzehnten
anstecken ließ, eine
tiefere Bedeutung erlangt, auch wenn sie immer weiter aus dem Bereich
des Möglichen
abdriftet. Schließlich steht nicht nur die globale Vorherrschaft
auf dem Spiel, sondern die
Zukunft unseres gesamten Planeten.
Heute erleben wir, wie sich der Kalte Krieg des 20. Jahrhunderts in
den Eiskrieg des 21.
Jahrhunderts verwandelt, angeheizt durch die Sorge um die Energiesicherheit
und den
Wettlauf um die Ausbeutung der riesigen Bodenschätze der rasch
schmelzenden Arktis, die
seit Jahrtausenden unter den nördlichen 20 % der trockenen Landmasse
des Planeten Erde
gefroren sind. Georges Tunnel und die verbindenden Eisenbahnlinien
in Asien und
Nordamerika würden die Transportinfrastruktur bereitstellen, die
erforderlich ist, um diese
Bodenschätze zu erreichen und zu fördern, und sie würden
eine sauberere, schnellere
Handelsroute zwischen Asien und Nordamerika eröffnen, die eine
dringend benötigte
Entlastung der überfüllten Pazifikhäfen und der überlasteten
Lieferketten darstellt.
Die Interkontinentale Eisenbahn ist ein Paradigmenwechsel, eine Abkehr
vom militärischindustriellen
Komplex, der zunehmend außer Kontrolle gerät, einen Krieg
nach dem anderen
produziert, unsere wirtschaftlichen Ressourcen aufzehrt und unsere
Umwelt vernichtet. Er
erkennt an, dass die Menschheit die überwältigenden Herausforderungen
des 21.
Jahrhunderts nur durch globale Zusammenarbeit meistern kann. Wie George
immer wieder
zu betonen weiß: „Es gibt keinen besseren Weg, den Frieden
unter den Nationen zu erhalten,
als den Wohlstand zu teilen.“ Auch wenn George die Verwirklichung
seines Traums nicht
mehr erleben wird, so hat er doch jüngere Generationen inspiriert,
die bereit sind, seine Arbeit
fortzusetzen. Und wer weiß, vielleicht werden seine letzten Worte
im Film eines Tages
Wirklichkeit: „Ich hoffe, dass ich, wenn ich sterbe, eine Freundschaft
zwischen Amerikanern
und Russen hinterlassen werde“. Zum jetzigen Zeitpunkt mag Georges
Wunsch deplatziert
erscheinen, doch er bestätigt, dass der Schlüssel zum globalen
Frieden in der Freundschaft
und Zusammenarbeit zwischen den beiden großen Gegnern der Welt
- den Vereinigten
Staaten und Russland - liegt. Eine Meinung, die ich nach wie vor mit
George und seinen
Kollegen von den „Strait Guys teile.
Rick Minnich, Berlin 29.3.2022
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