Lass uns'n Wunder sein - auf der Suche nach Rio Reiser

Mythos Rio Reiser

1970 gründete sich die deutsche Rockmusikband „Ton Steine Scherben“.
Unter Frontmann Rio Reiser war sie eine der ersten und einflussreichsten Bands der frühen siebziger und achtziger Jahre, die deutschsprachige Texte in die Rockmusik integrierte.

Rio Reiser wird am 9. Januar 1950 als Ralph Möbius in Berlin geboren. Er lernt Klavier, Gitarre und Cello und gründet mit Ralph Seitz (der sich später R.P.S. Lanrue nennt) die Cover-Band „Degalaxis“. Mit 17 bricht er die Schule ab und beginnt eine Fotografenlehre. 1970 kommt es zur Gründung von „Ton Steine Scherben“: Sieben Alben entstehen, ein eigenes Label wird aufgebaut.
Die Band entwickelt sich schnell zum Sprachrohr der links alternativen Szene in Westberlin. 1975 ziehen die Scherben von Berlin nach Fresenhagen um, ein kreativer Aussteigerort in Schleswig Holstein. Nach ihrer Auflösung im Jahre 1985 beginnt Rio Reisers Solo-Karriere.
Mit seinem ersten Hit „König von Deutschland“ wird er schlagartig einem breiten Publikum bekannt. Am 20. August 1996 stirbt er mit nur 46 Jahren in Fresenhagen.

Auf seiner Suche nach dem Mythos Rio Reiser gräbt Musikfilm-Veteran Stefan Paul nie gezeigte Fotos und vergessene Konzertmitschnitte aus, lässt Mitglieder von „Ton, Steine, Scherben“ und Corny Littman (Texter des legendären Reiser-Songs „Hallo hallo, ist dort die Irrenanstalt“) zu Wort kommen, spricht mit Udo Lindenberg, Achim Reichel, Stefan Kunze, den Scorpions sowie Claudia Roth und Daniel Cohn-Bendit. In Portugal stöbert er schließlich Rio Reisers Alter Ego, den Komponisten und Gitarristen und engen Freund Rio´s, R.P.S. Lanrue auf. Dessen Andeutungen lassen ahnen, wie Rio Reiser wirklich war.

Die Faszination Rio Reisers ist ungebrochen: Auf deutschen Bühnen gibt es viele Theaterstücke über Rio und den König von Deutschland, viele Cover Bands und viele deutsche Interpreten singen Rios Liedgut, von Marianne Rosenberg bis Jan Plewka. Wer war Rio Reiser aber wirklich?