DIE WILDENTERegie SIMON STONESimon Stone wurde 1984 in Basel geboren. Seine Familie zog zunächst
nach Cambridge, England, 1996 nach Melbourne, Australien. Stone studierte
am Victoria College of the Arts und arbeitete in den darauffolgenden
Jahren als Theaterleiter, Autor und Schauspieler in Australien. Anmerkung des Regisseurs SIMON STONEDie WILDENTE ist ein Erinnerungsfilm ohne Flashbacks. Er findet in einer einzigen, schicksalshaften Woche statt, in der die Rückkehr eines Mannes in seine Heimatstadt eine Reihe von Enthüllungen auslöst, die seit Jahren vertuscht wurden. Die wieder auftauchenden Erinnerungen werden zum Herzstück des Films und die Zeit fällt für die Charaktere zusammen, als sie versuchen zu verstehen, welchen Sinn ihre Vergangenheit ergibt. Inmitten dieses Geflechts aus gegenseitigen Beschuldigungen versucht ein Mädchen im Teenageralter zu lernen, was Leben bedeuten könnte, voll der Freuden und Unsicherheiten der Selbstentdeckung, ist sie wirklich sehr verwundbar durch den Schlamassel, den die Erwachsenen um sie herum verursachen. Es ist ein Film über Menschen, die versuchen, gut zu handeln, die lieben und scheitern, die schwach werden, ums Überleben kämpfen. Er handelt davon, dass man vor den Fehlern der Vergangenheit nicht fliehen kann und dass nicht eine einzige Person entscheidet, was wahr ist, sondern eine Gemeinschaft diese zusammen festlegt, in all ihren Komplikationen. Und wenn wir nicht die Schwächsten unter uns verteidigen können, wofür war das dann alles? Von der Bühne auf die Leinwand DIE WILDENTE wurzelt in der australischen Bühnenproduktion von
Henrik Ibsens "Wildente". Die Idee, das Stück zu inszenieren,
kam auf, als ich mit dem Belvoir-Theater und der künstlerischen
Leitung von Ralph Myers arbeitete. Das Stück war unsere erste Zusammenarbeit
- als neues Ensemble. Wir suchten relativ am Ende der Saison ein Stück,
bei dem sechs Schauspieler mitspielen konnten, weshalb ein Drama mit
36 Charakteren keine offensichtliche Wahl war. Es bedeutete auch, dass
100 Prozent unserer Ideen von diesen sechs Leuten verkörpert werden
mussten. Es war keine Adaption sondern eine Neuerfindung der Geschichte
in der modernen Welt. Ich ließ sog das Originalmaterial komplett
auf und analysierte es und dann nahm ich Abstand und schrieb eine Neuinterpretation
der Geschichte, die in ihrem Kern davon handelt, dass eine Familie auseinander
fällt. Vom Schauspielen zum Regie führen Ich besuchte die Schauspielklasse des Victorian Colleges of the Arts,
aber eigentlich wollte ich immer Filmregisseur werden. Während meine
Schauspielkarriere voranschritt, wovon ich mittlerweile weiß, dass
ich nur dabei blieb, um das Geld für meine ersten Regiearbeiten
zu bekommen. Ein Schauspieler zu sein, war auch elementar, um den Regieprozess
zu verstehen. Ein guter Regisseur geht Risiken ein, je mehr man den Schauspielern
erlaubt, Risiken einzugehen, umso empfindsamer werden sie anstatt nur
etwas vorzuspielen.
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