AM HANG

MARKUS IMBODEN (Regie)

Nach einer Ausbildung zum Elektroniker holte Markus Imboden die Matura nach, um Germanistik und Geschichte zu studieren. Nach Engagements als Regieassistent am Theater an der Winkelwiese, am Schauspielhaus Zürich und am Schauspiel Köln begann er 1986 als freischaffender Filmregisseur und Drehbuchautor zu arbeiten.

Sein letzter Kinofilm, „Der Verdingbub“, war ein Kassenschlager, wurde für sechs Schweizer Filmpreise nominiert, bekam den Preis für die „Beste Hautrolle“ und die „Beste männliche Nebenrolle“, Lisa Brand wurde „Beste Nachwuchsdarstellerin“ beim Bayrischen Filmpreis,
der Film bekam den „Prix Walo“ und wurde „Bester Kinofilm“ beim Schweizer Fernsehpreis 2012.

Sein Kinofilm „Frau Rettich, die Czerni und ich“ erhielt 1998 einen Deutschen Filmpreis. Für „Ausgerechnet Zoe“ und „Mörder auf Amrum“ erhielt er den Grimme Preis. Neben Kinofilmen hat Markus Imboden zahlreiche Filme fürs Fernsehen realisiert, fast jeder wurde entweder für den Deutschen Fernsehpreis oder den Grimme Preis nominiert. Zu den erfolgreichsten gehören: „Hunger auf Leben“ (Deutscher Fernsehpreis 2004), der Zweiteiler „Auf Immer und ewig einen Tag“, „Ich habe nein gesagt“, „Ins Leben zurück“, „Mörderische Erpressung“. Dabei hat er vielfach mit Schauspielern wie Martina Gedeck, Sepp Bierbichler, Ulrich Mühe, Hinnerk Schönemann, Thomas Thieme, Heino Ferch, etc. gearbeitet.

DER REGISSEUR MARKUS IMBODEN ZUM FILM

„Zu zahm“ sei er, denkt er, ein Leben lang zu zahm gewesen. Felix Loos will los, weiter, aber kann nicht. Obsessiv zieht es ihn an den Ort des Betruges.

„Zu zahm“, sagt er und steht auf, lässt Thomas fü¨r eine Weile alleine. Er kommt wieder, setzt sich und will alles wissen über sie, über die Liebe zwischen Valerie und Thomas. Es brodelt in ihm. Er ist ganz erregt und wach.

„Zu zahm“ soll nicht mehr sein. Er will dieses Gefühl nicht mehr. Er will kein Versager sein. Nur, was will er? Rache? Wut ausleben, zuschlagen, töten? Er weiß es nicht. Er weiß nicht, was er will. Er lässt Thomas nicht mehr los und steigt mit ihm den Hang hoch. Felix beginnt, nicht mehr am Hang zu stehen, er verändert sich, alles verändert sich, es geht um Leben und Tod!
So ist AM HANG auch ein Thriller. Die unterdrückte Aggression von Felix treibt die Geschichte an, sie kann sich immer hierhin, aber auch dahin entwickeln. Wir wissen es nicht, weil auch Felix nicht weiß, was er (es) will.

AM HANG ist aber auch ein Liebesfilm (oder ein Anti-Liebesfilm?), ein Film über die Behauptung, dass man liebe.

Aber ist das immer noch Liebe, wenn man besitzen, nötigen will, wenn man stalkt? Was ist mit der Frau? Sie ist Projektion, ihr Schicksal interessiert die beiden Gockel weniger als ihre eigene Befindlichkeit.

Im Film bekommt diese Frau ein Gesicht und die Geschichte der Männer wird zur Geschichte der Frau. Es ist die Geschichte ihrer Befreiung.

Und hier ist der Film nicht mehr der Roman. Da geht er einen eigenen Weg.